Am 17. November wurde wir mit zahlreichen weiteren Einsatzkräften unter dem Stichwort THL VU ZUG – ICE gegen Regionalbahn – zum Bahnhof Reichertshausen alarmiert. Neben uns waren Feuerwehrkräfte aus den Landkreisen Pfaffenhofen und Freising, Teile der Kreisbrandinspektion Pfaffenhofen inklusive der UG ÖEL, das THW Pfaffenhofen, Polizeikräfte der umliegenden Dienststellen und der Bundespolizei, Einheiten des Rettungsdienstes sowie des Sanitätsdienstes und Notfallkräfte der Deutschen Bahn zu der Unfallstelle gerufen worden.
Vor Ort stellte sich die Lage folgendermaßen dar: Eine Regionalbahn war an einer Weiche seitlich mit einem vorbeifahrendem ICE kollidiert. In den Zügen befanden sich wenige leicht verletzte Reisende. Die ersteintreffenden Kräfte der Kreisbrandinspektion und der Feuerwehr Reichertshausen begannen sofort mit der Erkundung und Ordnung der Einsatzstelle. Es wurden im Rahmen der Feuerwehreinsatzleitung die bei der Feuerwehr Reichertshausen lag vier Einsatzabschnitte gebildet. Die Gesamteinsatzleitung wurde durch die Kreisbrandinspektion Pfaffenhofen übernommen.
Der Einsatzabschnitt „1-Regionalbahn“ wurde von einem Zugführer der Feuerwehr Reichertshausen geführt, der Abschnitt „2-ICE“ von der Feuerwehr Ilmmünster, der Abschnitt „3-Verkehrsführung“ von der Feuerwehr Scheyern und der Abschnitt „4-Einsatzstellelogistik“ vom THW. Nach einer Erkundung im Inneren der Züge begannen die Feuerwehren mit der Räumung zuerst der Regionalbahn und später des ICEs. Unterstützt wurden wir dabei von einer Gruppe mitreisender Bundeswehrsoldaten.
Insgesamt waren in den beiden Zügen ca. 700 Personen betroffen. Diese wurden von Kräften des Rettungsdienstes und des Sanitätsdienstes zuerst an der Einsatzstelle versorgt sowie betreut und im Anschluss durch Kräfte der Feuerwehr in die Ilmtalhalle begleitet. Nach einer vorübergehenden Betreuung in der Ilmtalhalle durch weitere Sanitätskräfte, wurden sie von dort aus mit Bussen weiter zu nahegelegenen Bahnhöfen befördert.
Das THW war für die Einsatzstellenlogistik u.a. den Aufbau von Zelten, Beleuchtung und Stegen sowie Rampen mittels eines Schnelleinsatzgrüstes verantwortlich. Während der Rettungsmaßnahmen blieb die Bundesstraße 13 im Bereich des Bahnhofs komplett gesperrt, um als Bereitstellungsraum für die anfahrenden, auf ihren Einsatz wartenden und abfahrenden Kräfte zu dienen.
Teilweise waren über 200 Einsatzkräfte in diesen Einsatz eingebunden. Es dürfte damit, gemessen an den beteiligten Einsatzkräften, der größte bisher in Reichertshausen stattgefundene Einsatz gewesen sein. Wir möchten uns bei allen beteiligten Organisationen und Einsatzkräften für die vorbildliche und professionelle Zusammenarbeit bedanken.