Im Feuerwehreinsatz ist an vielen Einsatzstellen das Tragen von Atemschutzausrüstung auf Grund der Gefahrenlage nötig. Dies kann beispielsweise bei Gefahrstoffaustritten, bei Personenrettungen in Bereichen mit Sauerstoffmangel oder bei Bränden der Fall sein.
In diesen Einsatzlagen und hier im speziellen bei Gebäudebränden, bei den Personen betroffen sind, denen der Weg nach außen abgeschnitten ist, tragen die Atemschutzgeräteträger die Hauptlast für eine erfolgreiche Menschenrettung sowie Brandbekämpfung. Weiterhin tragen die eingesetzten Atemschutzgerteträger ein nicht unerhebliches persönliches Risiko.
Um die Kameradinnen und Kameraden entsprechend auf diese Einsätze vorzubereiten, werden sie in speziellen Lehrgängen auf Landkreisebene zum Atemschutzgeräteträger ausgebildet. Zu Beginn des Lehrgangs erfolgt eine ärztliche Tauglichkeitsuntersuchung. Danach werden die angehenden Atemschutzgeräteträger in den notwendigen theoretischen Basiswissen geschult. Dies umfasst Themenbereiche wie die Grundlagen der Atmung und der Technik der eingesetzten Atemschutzgeräte, sowie Grundkenntnisse der Gefahren und die Beurteilung dieser, z.B. bei Brandeinsätzen im Innenangriff.
In nächsten Teil der Ausbildung werden die Kameradinnen und Kameraden an die besonderen physischen wie psychischen Belastungen beim Einsatz unter Atemschutz in lebensfeindlichen Umgebungen herangeführt. Herausfordernd sind hier das Tragen der schweren Atemschutzausrüstung in Verbindung mit der isolierenden Schutzkleidung unter teilweise Nullsichtbedingungen.
Im Anschluss werden in praktischen Übungen Fähigkeiten, wie unter anderen das sichere Öffnen von Türen zu Brandräumen, das Retten von Betroffenen und verunfallten Kameraden, das systematische Absuchen von Räumen bei Nullsicht oder eine effiziente Strahlrohrführung zur Erzielung eines Löscherfolges aber auch zum Selbstschutz bei Durchzündungen im Brandraum vermittelt. Weiterhin wird hier besonderer Wert auf das gemeinsame abgestimmte Handeln im Zweiertrupp gelegt.
Zum Abschluss des Lehrgangs können die frischen Atemschutzgeräteträger in der Brandübungsanlage Karlshuld bei realitätsnahen Bedingungen unter Anleitung erste praktische Erfahrungen zum Vorgehen bei der Personensuche und der Brandbekämpfung im Innenangriff sammeln.
Nachdem 2020 auf Grund der pandemischen Lage nur wenige Atemschutzgeräteträger im Langkreis Pfaffenhofen ausgebildet werden konnten, wurden und werden auf Initiative von Kreisbrandinspektor Benedikt Stuber 2021, zusätzlich zu den bisherigen 2 wöchigen Abendlehrgängen, dreieinhalbtägige Blockkurse durch die Kreisbrandinspektion angeboten. Die Feuerwehr Reichertshausen unterstützt dieses neue und zusätzliche Lehrgangsformat mit vier Ausbildern.
Wir gratulieren unseren Kameraden zum erfolgreichen Abschluss des Lehrgangs und freuen uns über die weitere Verstärkung unseres Atemschutzgeräteträgerteams.