(Polizeibericht) Am 10.10.2014, gegen 21:25 Uhr, ereignete sich ein tragischer Verkehrsunfall bei Ilmmünster.
Eine 53-Jährige aus dem Gemeindebereich Hohenwart befuhr die B13 aus Richtung München und stand zum Linksabbiegen nach Ilmmünster.
In der Gegenrichtung, Pfaffenhofen in Richtung Reichertshausen, fuhr ein 22-Jähriger aus dem Gemeindebereich Reichertshausen mit seinem Mercedes-Benz, vermutlich mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit.
Die Hohenwarterin unterschätzte vermutlich die Geschwindigkeit des entgegenkommenden Mercedes-Fahrers und begann mit dem Abbiegevorgang in Richtung Ilmmünster.
Der 22-Jährige konnte seinen Mercedes nicht mehr rechtzeitig abbremsen und erfasste den Nissan der 53-Jährigen. Dabei wurde ihr Pkw auf den unterhalb der B13 liegenden Parkplatz des dortigen Supermarktes geschleudert. Der Mercedes des 22-Jährigen kam nach etwa 100 Meter auf der Gegenfahrbahn zum stehen.
Erst beim Eintreffen des Notarztes und der Streifenbesatzung aus Pfaffenhofen wurde der Pkw der 53-jährigen Hohenwarterin entdeckt. Für die Fahrzeugführerin kam jede Hilfe zu spät. Bei ihr konnte nur noch der Tod festgestellt werden.
Anfänglich sahen die Ersthelfer am Unfallort lediglich den verunfallten Mercedes mit dem verletzten Beifahrer, einem 22-jährigen Pfaffenhofener. Ein 23-jähriger Pfaffenhofener gab an, dass er der Fahrer des verunfallten Mercedes sei. Daraufhin kam der 23-jährige Pfaffenhofener zur Blutentnahme in die Ilmtalklinik nach Pfaffenhofen. Ebenfalls vor Ort war ein 22-Jähriger Reichertshausener der angab Zeuge des Unfalls zu sein.
Als der angebliche Fahrer von der Polizei im Krankenhaus mit der Tatsache konfrontiert wurde, dass die Unfallbeteiligte Dame bereits an der Unfallstelle verstorben war, bestritt er nun, dass er das Unfallfahrzeug geführt habe. Er sei lediglich der hinterherfahrende Zeuge gewesen. Der tatsächliche Fahrzeugführer sei der am Unfallort befindliche 22-jährige Reichertshausener. Er nahm lediglich die Fahrereigenschaft auf sich, da der Reichertshausener, ein guter Freund sei und anscheinenend aufgrund des Unfallereignisses Suizidgedanken äußerte.
Diese neue Erkenntnisse wurden umgehend an die noch am Unfallort befindlichen Polizeikollegen weitergegeben. Da sich der eigentliche, leicht verletzte Unfallfahrer nicht mehr am Unfallort befand, wurde seine Wohnadresse angefahren. Dort wurde der 22-Jährige angetroffen, welcher dann auch sofort die Fahrereigenschaft einräumte. Der 22-jährige Reichertshausener wurde mit auf die PI Pfaffenhofen genommen, wo er einer freiwilligen Blutentnahme zustimmte. Da sich dieser immer noch in einer gravierenden psychischen Ausnahmesituation befand, wurde er stationär in das Klinikum Ingolstadt gefahren.
Der Beifahrer des 22-jährigen Reichertshauseners kam schwer verletzt in die Ilmtalklinik nach Pfaffenhofen. Bis jetzt konnte er noch nicht vernommen werden.
Auf Weisung der Staatsanwaltschaft wurden beide Unfallfahrzeuge sichergestellt, und ein unfallanalytisches Gutachten an der Unfallstelle durchgeführt.