Schneekatastrophe in den Alpen (1)

Im Rahmen der Katastrophenschutzvorsorge stellen die Landkreise in Bayern sog. Hilfeleistungskontingente auf, um im Katastrophenfall auch außerhalb des jeweiligen Landkreises Hilfe leisten zu können. Sie bestehen aus Einsatzkräften und Fahrzeugen der örtlichen Feuerwehren und der übrigen Hilfsorganisationen. Hilfeleistungskontingente sind so ausgrüstet, dass sie 48 Stunden lang ohne Versorgung von außen selbständig arbeiten können.

Das Hilfeleistungskontingent des Landkreises Pfaffenhofen umfasst gut 100 Einsatzkräfte, gegliedert in fünf Züge. Ehrenamtliche Einsatzkräfte und Einsatzfahrzeuge aus der Stadt Pfaffenhofen und den Gemeinden Reichertshausen und Schweitenkirchen bilden zusammen Zug 4 des Hilfeleistungskontingents.

Beginnend in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar 2019 kam es im Süden Bayerns und insbesondere am Alpenrand zu sehr starken Schneefällen. Bereits am 7. Januar wurde im Landkreis Miesbach Katastrophenalarm ausgelöst. Die Landkreise Berchtesgadener Land, Traunstein, Bad Tölz-Wolfrathshausen und Garmisch-Partenkirchen folgten Stunden bzw. Tage später.

Mit Fortdauer des Einsatzes wurde von den betroffenen Landkreisen auch um Hilfe von außen gebeten. Am Freitag, 11. Januar, um 13 Uhr wurde das Hilfeleistungskontingent des Landkreises Pfaffenhofen für einen zunächst geplant zweitägigen Einsatz durch die Regierung von Oberbayern alarmiert.

Ab etwa 14 Uhr wurden auch die Einsatzkräfte der Feuerwehren der Gemeinde Reichertshausen verständigt, der Gemeindeanteil für das Hilfeleistungskontingent aufgestellt und das Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Reichertshausen entsprechend ausgerüstet.

Ab 17.45 Uhr rückte das gesamte Hilfeleistungskontingent nach Miesbach ab. Auftrag vor Ort war die Räumung von zwei Dächern eines Altenheims, welche aufgrund der Schneelast einsturzgefährdet waren. Sofort nach Ankunft gegen 20 Uhr wurde mit der Räumung der Dächer bis in die Morgenstunden begonnen.

 

Nach einer Erholungspause wurden die Arbeiten am Samstag, 12. Januar, fortgesetzt.

Erst am späten Abend des 12. Januar kehrte das Kontingent in den Landkreis zurück.

Der Katastrophenalarm dauert bislang an.