Die stille Katastrophe

Am 16. März 2020 hat der Freistaat Bayern infolge der Coronavirus-Pandemie den landesweiten Katastrophenzustand ausgerufen. Seit dem 21. März 2020 gelten landesweite Ausgangsbeschränkungen, welche das öffentliche Leben in weiten Teilen zum erliegen gebracht haben.

Ob diese Wochen späten unter dem Begriff „Die stille Katastrophe in die Geschichtsbücher eingehen wird, wissen wir nicht. Und doch dürfte diese Beschreibung die gegenwärtige Situation gut treffen. Keine reihenweise umgestürzten Bäume, wie vor einigen Wochen. Keine Massen von Schnee, wie im Winter 2019 im Alpenraum. Keine über die Ufer steigenden Bäche und Flüsse, wie bei der Hochwasserkatastrophe 2013. Keine Kolonnen an Blaulichtfahrzeugen, die von einer Einsatzstelle zur nächsten eilen.

Und doch ist diese Stille unwirklich, weil sie keine Ruhe ausstrahlt, sondern nur die menschlichen Dramen überdeckt, die sich derzeit – weltweit – in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen abspielen. Aber auch wirtschaftliche Dramen hinter den Türen geschlossener Geschäfte und Betriebe.

Anders als bei anderen Katastrophen stehen wir als Feuerwehren im Moment nicht im Fokus der Krisenbewältigung. Diese trifft – jedenfalls derzeit – die freiwilligen Hilfsorganisationen aus dem Sanitätsbereich.

Für uns steht an erster Stelle, auch in der jetzigen Situation unsere Einsatzbereitschaft zum Schutz der Bevölkerung aufrecht zu erhalten.

Um Ansteckungsrisiken und daraus folgende Quarantänemaßnahmen zu vermeiden, haben wir Schutzmaßnahmen für etwaige Einsätze vorbereitet. Zwar haben auch wir – analog dem Lehrgangsbetrieb der Feuerwehrschulen und der Kreisausbildungsstelle – den Übungsbetrieb und auch alle sonstigen gemeinschaftlichen Veranstaltungen bis auf weiteres eingestellt. Die Sirenen und unsere Funkmeldeempfänger sind aber weiter in Betrieb, um uns auch in diesen Zeiten im Notfall schnell zu alarmieren.

Wir wünschen allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern bei allen Vorsichtsmaßnahmen die notwendige Gelassenheit für die noch vor uns liegenden Wochen. Gemeinsam werden wir auch diese Katastrophe durchstehen.